Seit Wochen wirkt Ralph still und zurückgezogen, wenn er von der Schule nach Hause kommt. Manchmal sind seine Hosen zerrissen und die Kleidung ist schmutzig. Wenn die Eltern Ralph nach seinem Schulalltag fragen, erzählt er wenig und gibt ausweichende Antworten. Sein Gemüt hat sich in der letzten Zeit stark verändert und nur wenig ist vom einstmals fröhlichen und unbeschwerten Kind übrig geblieben. Als sich die Zeugnisnoten immer mehr verschlechtern und Ralph kaum noch zur Schule gehen möchte, beschliessen die Eltern zu handeln.
Kommt Ihnen dieses Beispiel nur allzu bekannt vor? Nicht überraschend, denn nahezu ein Drittel der Schüler in Deutschland wurden schon einmal von Klassenkameraden schikaniert. Mobbing kennt keine Altersgruppen und beginnt schon im frühen Kindesalter. Gerade bei Jugendlichen haben mit den Möglichkeiten des Internets auch die Variationen an Mobbinghandlungen zugenommen. In Chats, Foren oder auf Social Media Portalen werden die Opfer öffentlich beleidigt oder belästigt. Die Hemmschwelle für Cyber-Mobbing ist besonders gering, weil die Täter durch die Anonymität des Internets unerkannt bleiben können und nicht unmittelbar mit den Reaktionen des Opfers konfrontiert werden.
Was sind die Folgen von Mobbing?
Nebst dem Stress, dem allmählich eintretenden Energieverlust und einem angekratzten Selbstwertgefühl schwindet das Leistungsvermögen. Betroffene Kinder geraten schnell in einen Teufelskreis, weil sich Fehler häufen und Schwächen immer deutlicher zutage treten, so dass sie sich in ihrer geringen Meinung über sich selbst bestätigt sehen. Der Körper reagiert mit Magenproblemen, Kopfschmerzen, Schwindelgefühlen und ähnlichen Reaktionen, die durch Schlafstörungen begleitet sein können.
Wie kommt es zu Mobbing?
In der Schule kann Mobbing aufgrund eines schlechten Klassenklimas, das beispielsweise von Misstrauen und Machtkämpfen begleitet ist, aufkommen. Wenn die Lehrperson überfordert ist, verschmelzen die Grenzen und Sanktionen bleiben zu lange aus. Meistens fehlt emotionale Unterstützung für sowohl Täter als auch Opfer.
Aber was kann man dagegen tun?
Ihr Kind sollte sich auf keinen Fall in die Opferrolle drängen lassen und darf sich wehren!
- Sprechen Sie den/die Mobber direkt an und fragen Sie nach den Beweggründen
- Führen Sie ein Tagebuch, um Beispiele unfairer Attacken zu sammeln, ohne bereits das Wort Mobbing in den Mund zu nehmen
- Sprechen Sie mit der Lehrperson
- Wenn keine Besserung eintritt und sich die Situation nicht verändern lässt, ist ein Schulwechsel oft die letzte Möglichkeit
Fühlen Sie sich verzweifelt und sind Sie unsicher, wie Sie Ihrem Kind helfen können? Lernen Sie uns kennen. Gemeinsam schauen wir Ihre Situation an, formulieren sinnvolle Ziele für die weitere Arbeit oder finden eine Lösung.
Mit einem herzlichen Gruss