Burnout – schnell hin, langsam zurück | stedtnitz. design your life
Ständig müde, erschöpft und antriebslos – auch nach den Ferien noch? Das sind typische Symptome eines Burnouts, neben Schlafstörungen, wiederkehrenden Schmerzen und Erkältungen, und häufigen Stimmungstiefs. Der Begriff ist bekannt, auch die deutsche Bezeichnung „Erschöpfungsdepression“. Sogar Fachleute können jedoch oft nicht genau sagen, worum es sich bei einem Burnout wirklich handelt. Der Grund dafür ist, dass es sich bei einer Burnout-Symptomatik um ein ganzheitliches Phänomen handelt, dem unbedingt auch auf verschiedenen Ebenen begegnet werden sollte. Burnout kommt nicht einfach durch Stress bei der Arbeit und Überstunden zustande. Was kann zu einem Burnout-Prozess beitragen? Zumeist eine Kumulierung von Stressoren auf emotionaler und körperlicher Ebene, und auch im Umfeld, die alle miteinander interagieren. Denn es ist ja nicht nur der Stressfaktor, sondern auch, wie wir darauf reagieren. Ob wir (noch) über Ressourcen verfügen. Bei der Arbeit sind häufige Stressoren Perfektionismus, eine als sinnlos empfundene Tätigkeit, Beziehungskonflikte mit Vorgesetzten und im Team. Dazu können Beziehungskrisen in der Partnerschaft kommen, sehr oft auch traumatische Ereignisse in der jüngeren Vergangenheit – alles von einem Unfall bis zu dem Tod nahestehender Menschen. Faktoren wie diese sind selbst mit sehr guten Bewältigungsressourcen eine grosse Herausforderung. Und: Stressoren addieren sich auf, über Monate und auch Jahre.
Wie schon gesagt, ein ganzheitlicher Ansatz ist der Schlüssel auf dem Weg zur Besserung und schliesslich auch wirklicher Widerstandskraft, oder Resilienz. Was tun und wo ansetzen? Denn mit ein paar Gesprächen bei einer psychologisch geschulten Fachperson ist es nicht getan. Reden allein reicht nicht! Auch aus eigener Erfahrung mit der Thematik scheinen mir dies zielführende Ansatzpunkte:
Schlafen! Gerade der Schlaf ist in Burnout-Phasen meist zuerst beeinträchtigt, und doch einer der wichtigsten Bausteine auf dem Weg zur Gesundung. Schlafmittel sind leider nicht die Lösung, doch es gibt viele nachhaltige Alternativen: zwei Stunden vor dem Einschlafen nicht Online oder vor dem TV, stattdessen lieber ein Spaziergang. Sinnvolle Nahrungsergänzung wie Magnesium, Vitamin D3, B-Komplex Vitamine für die Nerven, dazu Kräuterprodukte wie Baldrian, Tulsi oder auch Ashwaganda.
Sonnenlicht – immens heilsam, wo verfügbar. Gut für die Stimmung und das Immunsystem.
Möglichst tägliche körperliche Bewegung an frischer Luft, dazu häufige kurze Streck- und Dehnpausen bei langen PC-Sitzungen.
Und dann natürlich das Hinterfragen möglicher Muster, die zu Burnout-Prozessen beitragen: muss immer und überall alles perfekt sein? Kann ich auch anderen in Bezug auf Erledigung vertrauen? Welche Konflikte, Beziehungsthemen könnte ich angehen? Stimmt meine Tätigkeit so noch für mich, ist es Zeit für eine Neuorientierung? Ein gezieltes Coaching an dieser Stelle kann sich lohnen.
Eine hervorragende Ressource ist das kleine Buch: Diagnose Nebennierenerschöpfung, von Julian Tulipan und Nadja Polzin. Oder die informative Website
Der Weg von einem Burnout-Prozess zu Gesundheit und Wohlbefinden ist länger als gedacht, und braucht ganz einfach Geduld. Viel Geduld. Gerade von erfolgsgewöhnten „Macher-Persönlichkeiten“ wird er oft unterschätzt, weil der Weg zurück ins Gleichgewicht Monate dauern kann. Doch es lohnt sich – denn beim Ankommen winken Lebensfreude, Lebenssinn und Vitalität.
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